Ein bahntechnisches Meisterstück: UNESCO Welterbe RhB
Die RhB und die Chinesische Mauer auf Augenhöhe: 2008 wurde die Bahnstrecke zwischen Thusis und Tirano mit dem UNESCO Welterbe Prädikat ausgezeichnet. Eine Auszeichnung, die ehrt, und zugleich verpflichtet.
Ursprüngliche Landschaften, atemberaubende Aussichtspunkte und architektonische Meisterleistungen − die Reise mit der RhB durch die Landschaft Albula und Bernina ist ein unvergessliches Erlebnis. 2008 wurde die rund 122 Kilometer lange und mehr als 100 Jahre alte Strecke zwischen Thusis und Tirano unter dem Titel «RhB in der Landschaft Albula/Bernina» in die Welterbeliste aufgenommen. Seitdem reiht sie sich in die Liste einiger illustrer Kulturdenkmäler ein: der Taj Mahal, die Chinesische Mauer oder die Akropolis sind nur einige der bekannten Stätten mit UNESCO Welterbe Status.
Bedeutung der Auszeichnung für die RhB
Die Auszeichnung mit dem UNESCO Welterbe Label ist zweifelsohne eine grosse Ehre, verpflichtet aber gleichzeitig. Mit dem Eintrag in die UNESCO Welterbeliste verspricht die RhB der Völkergemeinschaft, die Welterbestätte zu schützen und für zukünftige Generationen möglichst authentisch zu erhalten. Bei Neubauten, Umbauten und Erneuerungen der Bahninfrastruktur gilt es die auferlegten Schutzbestimmungen der UNESCO einzuhalten. Für die Pflege und Weiterentwicklung dieser Region unter Beachtung der Werte und Ziele der UNESCO ist der «Verein Welterbe RhB» zuständig. Er besteht aus Vertretern der RhB, des Bundes, des Kantons sowie der im Perimeter liegenden Gemeinden und gewährleistet und steuert die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung des Welterbes.
Bauen im UNESCO Welterebe
Der Albulatunnel gilt als Kernstück der UNESCO Welterbestrecke. Demensprechend ist beim Bau des neuen Albulatunnels und beim Umbau des Albulatunnels zum Sicherheitstunnel dem UNESCO Welterbe Rechnung zu tragen. Die RhB arbeitete bei der Planung des neuen Tunnels eng mit der Denkmalpflege des Kantons und des Bundes zusammen. Sämtliche Änderungen des Erscheinungsbildes sowohl der Geländegestaltung als auch der Bahnanlagen wurden thematisiert und die Ergebnisse in einem «Masterplan» festgeschrieben. Der Plan gilt als Richtschnur für den Umgang mit der historischen Bausubstanz und den neu dazukommenden Bauten.
Der «Masterplan» beinhaltet unter anderem folgende Massnahmen um den landschaftlichen und bauhistorischen Gesamteindruck zu wahren:
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Denkmalpflegerisch bedeutende Bausubstanz wird bei engen Platzverhältnissen entweder verschoben oder demontiert und nach Abschluss der Bauarbeiten wieder errichtet.
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Die Portale des neuen Tunnels inklusive Vorbereiche werden in Absprache mit der Denkmalpflege gestaltet.
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Landschaftsstrukturen wie Böschungen, Gräben, Wege bleiben erhalten.
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Diverse temporäre Veränderungen, die für den Baubetrieb notwendig sind, werden nach Abschluss der Bauarbeiten zurückgebaut.