Der Umwelt, unseren Wurzeln und unseren Kindern zuliebe

Der Umwelt, unseren Wurzeln und unseren Kindern zuliebe -

Der Bau einer Infrastrukturanlage wie des neuen Albulatunnels beeinflusst auch die umliegende Landschaft, die Umwelt und die Menschen in der Nachbarschaft. Die notwendigen Eingriffe werden unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten und Schutzansprüche vorgenommen. Verschiedene Massnahmen zum Schutz der Umwelt wurden bereits vor Baubeginn umgesetzt, andere werden bis weit nach Bauende weitergeführt.

Die RhB schenkt dem Schutz von Pflanzen und Tieren im Umfeld des Baubetriebes besondere Aufmerksamkeit. In Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen Umweltdisziplinen wurde ein Umweltverträglichkeitsbericht erarbeitet, der durch das Amt für Umwelt Graubünden und das Bundesamt für Umweltschutz geprüft wurde. Der Bericht definiert Ziele und gibt gleichzeitig Massnahmen vor, wie diese zu erreichen sind. Hauptziel ist es, trotz den baulichen Eingriffen in die Landschaft den alpinen Lebensraum für eine Vielzahl einheimischer Tiere und Pflanzen zu wahren.

Die RhB hält die Luft rein:

  • Es werden emissionsarme Arbeitsgeräte, zum Beispiel solche mit Elektromotoren eingesetzt.

  • Alle dieselbetriebenen Maschinen und Geräte im Untertagebau und im Freien (ausser Kleingeräte) sind mit einem Partikelfiltersystem ausgestattet.

  • Bei staub- und aerosolbildenden Anlagen und Prozessen werden staubarme Verfahren gewählt, Entstaubungseinrichtungen eingesetzt und/oder Einhausungen erstellt.

  • Transportpisten und Umschlagplätze werden befestigt oder regelmässig befeuchtet, um der Staubentwicklung vorzubeugen

 

Die RhB minimiert den Lärm:

  • Stationäre Anlagen werden soweit möglich elektrisch betrieben und mit Lärmschutzvorrichtungen gedämmt.

  • Die Mitarbeitenden auf der Baustelle werden über Quellen, Ausbreitung, Wirkung und Minderung von Lärm geschult.

  • Lärmintensive Vorgänge über Tag werden nur werktags während den normalen Betriebszeiten durchgeführt.

  • Transportfahrten durch Wohngebiete werden nach Möglichkeit vermieden.

 

Die RhB reduziert Erschütterungen:

  • Es werden moderne Maschinen eingesetzt, welche dem neuesten Stand der Technik entsprechen und so erschütterungsarm wie möglich sind.

  • Der Zustand von gefährdeten oder vorgeschädigten Gebäude wurde im Vorfeld erhoben und wird überwacht.

 

Die RhB schützt den Boden:

  • In Absprache mit den Grundeigentümern oder Bewirtschaftern und der Bodenschutzbegleitung werden für die temporär beanspruchten Flächen detaillierte Rekultivierungsziele festgelegt.

  • Die Bauunternehmer werden während der ganzen Bau- und Rekultivierungszeit von der bodenkundlichen Baubegleitung beaufsichtigt.

  • In den gleisnahen Bereichen wurden detaillierte Schadstoffuntersuchungen zur Verwertung oder Entsorgung von belastetem Boden vorgenommen.

 

Die RhB entsorgt fachgerecht:

  • Das Tunnelausbruchmaterial wird nach Möglichkeit wieder verwertet.

  • Die anfallenden, nicht verwertbaren Ausbruchskategorien und der Schlamm werden regelmässig zur Bestimmung der Belastungsklassierung analysiert, damit die korrekte Deponierung oder Entsorgung bestimmt werden kann.

  • Auf der Baustelle wird eine fachgerechte Abfalltrennung umgesetzt (Mehrmuldenkonzept).

 

Die RhB transportiert ökologisch:

  • Die Transporte erfolgen soweit als möglich per Bahn.

  • Die Transportdistanzen werden so kurz wie möglich gehalten.

  • Der Transport des nicht verwertbaren Tunnelausbruchmaterials von Preda zur Deponie Las Piazzettas wird mittels Förderband durchgeführt.

 

Die RhB schützt die Gewässer:

  • Während der gesamten Bauzeit werden die Gewässer in der Umgebung systematisch überwacht.

  • Durch Sammelleitungen und Auffangbecken wird die Versickerung von ungereinigtem Abwasser vermieden. Das verschmutzte Abwasser aus dem Tunnelbau, von Aufbereitungsanlagen und den Installationsplätzen wird vor der Einleitung in die Gewässer mehrstufig vorbehandelt und aufbereitet.

  • Das Waschwasser, welches bei der Reinigung von Anlagen und Installationsplätzen entsteht, wird – wo möglich – weiterverwendet.

  • Der Tunnelwasserandrang in der geologischen Raibler-Formation wird auf ein Minimum reduziert.

 

Die RhB sorgt sich um den Wald:

  • Die aufgefüllten Areale der Deponie Las Piazzettas werden sofort begrünt.

  • Der Waldboden wird separat gelagert und für wieder herzustellende Waldstandorte verwendet.

  • Wurzelstöcke werden als Lebensräume und Unterschlupf für Kleintiere aufgehäuft.

  • Der Beverin wird im Bereich der ehemaligen Ablagerung des Tunnelausbruches zu einer Aue renaturiert.

 

Die RhB pflegt die Flora:

  • Die bewaldete, talseitige Böschung am Bahnhof Preda entlang der Albulastrasse wird nicht beansprucht.

  • Wieder hergestellte Flächen werden umgehend mit regionalem Saatgut oder Wiesenschnittmaterial begrünt.

  • Wertvolle Lebensräume, Bäume und Hecken am Rand von Installationsplätzen werden vor Beschädigungen geschützt.

 

Die RhB hütet die Fauna:

  • Vor Baubeginn wurden in Spinas Kreuzottern talabwärts in Gebiete umgesiedelt, die nicht vom Baubetrieb beeinflusst werden.

  • Bestehende, wertvolle Tierlebensräume wie Steinstrukturen, lockerer Wald, Uferbereiche und Waldränder werden geschützt.

  • Die Mitarbeitenden auf der Baustelle erhalten Schulungen im Umgang mit Wildtieren auf der Baustelle.

 

Die RhB bewahrt das Landschafts- und Ortsbild:

  • Der vielfältige Waldstreifen oberhalb des Bahnhofs Preda bleibt erhalten.

  • Bei der Deponie Las Piazzettas wird auf die Nutzung der landschaftlich exponierten Waldbucht verzichtet.

  • Temporär gerodete Flächen werden nach Abschluss der Bauarbeiten wieder aufgeforstet.

 

Die RhB erhält Kulturdenkmäler:

  • Die Bauarbeiten tragen mit umfangreichen Schutzmassnahmen dem UNESCO Welterbe Rechnung.

  • Veränderte oder verschobene Gebäude wurden detailliert dokumentiert, um den historisch korrekten Wiederaufbau zu gewährleisten.

  • Allfällige, archäologische Funde werden unverzüglich der Kantonsarchäologie gemeldet und die Bauarbeiten in der betroffenen Zone temporär gestoppt.

Die Schutzpatronin der Mineure und Tunnelbauer

Die Schutzpatronin der Mineure und Tunnelbauer

Auf zahlreichen Tunnelbaustellen weltweit gilt die Heilige Barbara als die Beschützerin der Mineure und Abwenderin von Unglück im Stollenbau. Sie ist eine frühchristliche Frauenfigur, die für ihre Überzeugung in der Römerzeit den Märtyrertod erlitten hat. Jeweils am 4. Dezember gedenken ihr Mineure und Bergleute, aber auch Artilleristen, Geologen, Sprengmeister und viele Berufsgruppen mehr.

Die Baustelle

Die Baustelle

Am Albula wird für Sie gebaut. Denn der Albulatunnel hat langsam sein Lebensende erreicht, weshalb sich eine Sanierung oder ein Neubau aufdrängte. Nach eingehender Prüfung entschied sich die RhB im Jahr 2010 für den Bau eines neuen Meterspurtunnels und der Umnutzung des bestehenden Tunnels zu einem Sicherheitstunnel.