Die Baustelle
Am Albula wird für Sie gebaut. Denn der Albulatunnel, der seit über 110 Jahren das Engadin erschliesst, hat langsam sein Lebensende erreicht, weshalb sich eine Sanierung oder ein Neubau aufdrängte. Nach eingehender Prüfung der Variante «Instandsetzung» einerseits und «Neubau» andererseits, entschied sich die RhB im Jahr 2010 für den Bau eines neuen Meterspurtunnels und der Umnutzung des bestehenden Tunnels zu einem Sicherheitstunnel. Ausschlaggebend waren der relativ geringe Kostenunterschied, kaum fahrplanrelevante Einschränkungen und das wesentlich höhere Sicherheitsniveau.
Der neue Albulatunnel bedeutet grundsätzlich keinen Kapazitätsausbau. Auch künftig wird die Strecke zwischen Spinas und Preda einspurig befahrbar sein, da dort langfristig nicht mit einem Fahrplanausbau gerechnet werden kann. Aus diesem Grund wurde auf den teuren Ausbau auf eine Doppelspur im Tunnel verzichtet. Jedoch wird mit dem neuen Tunnel das Blockstellensystem zwischen Preda und Spinas erweitert. Eine Blockstelle ist ein definierter Streckenabschnitt, in dessen alle Ein- und Ausfahrten überwacht und gesichert werden. Der Zug erhält die Freigabe für die Einfahrt in die Blockstrecke nur dann, wenn diese frei von anderen Fahrzeugen ist. Der alte Albulatunnel ist mit je einer Blockstelle am Nord- und Südportal ausgestattet. Somit kann bisher jeweils ein Zug den Tunnel passieren. Im neuen Albulatunnel ermöglicht eine weitere Blockstelle in der Mitte des beinahe sechs Kilometer langen Tunnels, dass sich gleichzeitig zwei in die gleiche Richtung fahrende Züge im Tunnel befinden können.
Die Ziele dieses Jahrhundertprojektes wurden demnach wie folgt festgelegt:
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neuer, einspuriger Eisenbahntunnel parallel zum bestehenden Albulatunnel
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behinderten gerechter Um- und Ausbau der Bahnhöfe Preda und Spinas
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hohes Sicherheitsniveau dank gesichertem Fluchtweg über Querverbindungen zwischen dem neuen Tunnel und dem Sicherheitstunnel
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Aufrechterhaltung des Fahrbetriebes während dem Bau
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Nachhaltigkeit – der neue Tunnel soll wiederum 100 Jahre bestehen
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Das Bauwerk wird den hohen Anforderung der alpinen Umwelt gerecht und ist UNESCO-konform
Weiter sieht das Betriebskonzept des neuen Tunnels folgende Eckpunkte vor:
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Max. Geschwindigkeit der Züge: 120km/h
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Zugsfrequenzen: Gemäss Fahrplan – ohne Extra- und Dienstzüge: 45 Reise- und Güterzüge pro Tag
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Nachtzugspause: Von 22.30 bis 5.00 Uhr fahren keine Züge durch den Tunnel. In dieser Zeit können ordentliche Unterhaltsarbeiten durchgeführt werden.
Finanzierung
Die Sicherstellung der Mobilitätsbedürfnisse der Schweizer Bevölkerung, unabhängig der Region, gehört in die dem Bund übertragene Grundversorgung. Die Finanzierung des neuen Albulatunnels mit einem Aufwand von rund 345.5 Millionen Schweizer Franken erfolgt vollumfänglich durch Bund und Kanton.
Die RhB dankt dem Bund und dem Kanton Graubünden für die finanzielle Unterstützung!
Tunnelbau/Rohbau |
61,2% |
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Bahntechnik |
5,1% |
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Betriebs- und Sicherheitseinrichtungen |
1,4% |
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Elektroanlagen |
6,1% |
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Projektierung, Planung, Bauleitung Nebenkosten |
12,8% |
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Unvorhergesehenes |
8,7% |
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Teuerung |
4,7% |
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Total Investitionskosten |
345.5 Millionen Franken |
Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Themen und Bereiche der Baustelle können Sie den untenstehenden Texten entnehmen.