Transportlogistik der Albulatunnel-Baustelle

Transportlogistik der Albulatunnel-Baustelle -

Damit die Transfers auf den Baustellen selbst, zwischen den beiden Portalen Preda und Spinas sowie die Zulieferung der notwendigen Baumaterialien reibungslos funktionieren, hat die RhB drei massgeschneiderte Transportlösungen erarbeitet. 

Der An- und Abtransport der Baumaterialien erfolgt grösstenteils per Bahn. In erster Linie sollen auf diese Weise die Anwohner der Gemeinden Bergün und Bever vom Baustellenverkehr entlastet werden. Ein weiterer Grund für den Bahntransport sind die Strassenverhältnisse: Die kurvenreichen Strassen und die Begrenzungen bezüglich Gewicht und Lademasse schränken die Zugänglichkeit der Gebirgsbaustelle mit Strassenfahrzeugen stark ein. Die Fahrt wird wegen den engen Tunneln und den Viadukten zusätzlich erschwert. Aber auch der Transport per Bahn bringt einige Restriktionen mit sich. Aufgrund der zulässigen Lademasse durch das vorhandene Wagenmaterial und das Lichtraumprofil in den Tunneln der Albulalinie sind Baumateriallieferungen nur eingeschränkt möglich.

Albula Sprinter: Transfer zwischen Preda und Spinas
Während der Rohbauphase der Tunnelarbeiten verkehrt ein Shuttle-Zug bis zu achtmal täglich zwischen Preda und Spinas. Der Zug transportiert Ausbruchmaterial, Kiessand-Komponenten nach Baubedarf aber auch Personal. Im Spitzenbetrieb können täglich bis zu 1 360 Tonnen befördert werden. Der Ablauf der Transporte sieht dabei wie folgt aus:

1.

       

Ausbruch im neuen Tunnel auf Seite Spinas

2.

       

Beladen der Förderbandanlage im Tunnel

3.

       

Transport Ausbruch zum Baustellenbahnhof in Spinas

4.

       

Verlad auf den Shuttle Zug «Albula-Sprinter»

5.

       

Transfer durch bestehenden Albulatunnel nach Preda

6.

       

Ablad in die Schüttgosse des Baubahnhofes Preda

7.

       

Transport via Förderband zum Kieswerk auf dem Installationsplatz in Preda

8.

       

Weiterverarbeitung zu Gesteinskörnungen für Betonherstellung oder für Bahnschotter

9.

       

Förderbandtransport zwischen dem Kieswerk und der Deponie Las Piazzettas für Lagerhaltung oder zur Enddeponierung von ungeeignetem Gestein

Die Betonkomponenten werden später für den Innenausbau des neuen Tunnels wieder verwertet. Dafür werden die Materialien auf demselben Weg zurück in den Tunnel geführt. Der Beton wird unter anderem für die Verschalung und Sicherung des Tunnelprofils verwendet werden.

Albula-Shuttle: Versorgung der Baustelle
Die Hauptkubaturen der erforderlichen Baumaterialien nach Preda und Spinas sollen mit der Güterbahn angeliefert werden. Die Güterbahn der Rhätische Bahn bietet hierfür den Lieferanten innovative Angebote für den Transport ab einem Güterumschlagszentrum der Bündner Güterbahn an. Von diesen Güterbahnhöfen werden die verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Zement und andere Rohbaustoffe mit der Bündner Güterbahn zum GUZO nach Samedan geführt. Dort werden die Güter individuell und nach Bedarf zweimal täglich an die beiden Baustellenbahnhöfe in Preda und Spinas weitergeleitet. In der Regel läuft der Versorgungsablauf wie folgt ab:

1.

       

Transport per Camion an einen beliebigen Güterbahnhof der Rhätischen Bahn

2.

       

Aufgabe der Baumaterialien an die Bündner Güterbahn

3.

       

Transfer nach Samedan zum Güterumschlagszentrum

4.

       

Weiterleitung der Güter an die Baustellenbahnhöfe Preda und Spinas

5.

       

Verschiebung des Güterextrazuges auf die stromlosen Abstellgleise mit dem mitgeführten Rangiertraktor

Grischa-Sprinter: Abtransport von Rohbaustoffen ab dem Baustellenbahnhof Preda
Aus dem Tunnelausbruch wird auf der Deponie Las Piazzettas auch Kies, Splitt und Bahnschotter aufbereitet, welche im Projekt Albula keine Verwendung finden. Diese Materialien werden entweder an Dritte verkauft oder finden bei anderen Bahnprojekten Verwendung. Für diese Transporte wird eine weitere Zugkomposition von der Bündner Güterbahn eingesetzt. Je nach Zielbahnhof können bis zu 272 Tonnen Güter pro Güterextrazug abtransportiert werden.

Vortriebsart im Albulatunnel

Vortriebsart im Albulatunnel

Der Tunnel wird gleichzeitig von der Seite Preda und von der Seite Spinas gebaut. Der zeitlich parallel ausgeführte Vortrieb verspricht eine kurze Bauzeit und das nötige Mass an Flexibilität, sollte einer der beiden Vortriebe gestört werden. Zudem wird so der früheste Zeitpunkt erzielt, um an das qualitativ hochwertige Felsmaterial aus dem Albulagranit für die Aufbereitung zu gelangen.

Die Baustelle

Die Baustelle

Am Albula wird für Sie gebaut. Denn der Albulatunnel hat langsam sein Lebensende erreicht, weshalb sich eine Sanierung oder ein Neubau aufdrängte. Nach eingehender Prüfung entschied sich die RhB im Jahr 2010 für den Bau eines neuen Meterspurtunnels und der Umnutzung des bestehenden Tunnels zu einem Sicherheitstunnel.