Umbau an den Bahnhöfen Preda und Spinas
Die beiden Bahnhöfe in Preda und Spinas werden an die neuen Gegebenheiten angepasst. Dies umfasst nicht nur die neuen Gleisanlagen, mit welchen der neue Tunnel erschlossen wird, sondern auch diverse Umbauten an den Technikgebäuden in der näheren Umgebung der Portale. Es wird stark darauf geachtet, dass die Umbauten der alpinen Architektur entsprechen.
Bahnhof Preda
Der Bahnhof Preda wird um ein neues Kopfgleis für den Schlittelbetrieb und mit einem entsprechenden Perron erweitert. Das Durchfahrtsgleis 3 wird in Richtung der Rangiergleise verschoben. Dank dieser Verschiebung kann ein breiterer Mittelperron zwischen den Gleisen 2 und 3 erstellt werden. Zur Erschliessung dieses neuen Perrons wird eine Personenunterführung erstellt, welche auf Seite Bahnhof und Seite Mittelperron eine Rampe und eine Treppe aufweist. Die Rampen und die Treppen sowie ein Teil der Perrons werden überdacht. Zudem werden die Gleisanlagen bei der Zufahrt zu den Rangiergleisen und zum neuen Albulatunnel angepasst. Die beiden südlichen Rangiergleise sind im zukünftigen Bahnbetrieb nicht mehr notwendig und werden abgebrochen.
Weitere Baumassnahmen betreffen Gebäude und Gewässer in der näheren Umgebung des Bahnhofes. Das Bahnhofsgebäude bleibt am heutigen Standort bestehen. Im Portalbereich wird ein neues Dienstgebäude erstellt, welches Platz für die Bahntechnik- und Elektroanlagen bietet. Die Architektur orientiert sich an den Prinzipien der alpinen Baukultur mit einer Natursteinfassade, Satteldach und Zugangstüren aus Massivholz. Das Schalthaus und das Ventilatorenhaus werden aufgrund der neuen technischen Anlagen nicht mehr gebraucht, bleiben aber bestehen. Das Schalthaus wurde bereits neun Meter in Richtung Nord-Osten an einen neuen Standort ausserhalb der künftigen Bahntrasse verschoben. Als Ersatz für dieses Gebäude wurde ein neuer Aussenschaltposten erstellt.
Auch das Doppelwärterhaus wird erhalten. Es wurde aber wegen den neuen Platzverhältnissen am Bahnhof, um 23 Meter nach Norden verschoben. Die Fassade des Wärterhauses wird mit originalgetreuen Holzschindeln neu eingekleidet und das Dach wird restauriert. Der Holzschopf hinter dem Bahnhofsgebäude musste vorübergehend den Bautätigkeiten weichen und wurde vor Baubeginn demontiert. Er wird aber später leicht versetzt wieder aufgerichtet und das Dach originalgetreu wieder mit Blech eingedeckt.
Der Stationsbrunnen wird während der Bauzeit demontiert und geschützt eingelagert. Beim Wiederaufbau wird der Brunnen sanft saniert. Der S-chagnenbach wurde temporär in Röhren unter die Erde verlegt und wird nach Abschluss der Arbeiten hinter dem verschobenen Schalthaus und dem neuen Dienstgebäude wieder offengelegt, bevor er in den bestehenden Durchlass unter den Gleisen hindurch führt. Ausserdem wird am Ende der Rangiergleise eine Wasserbehandlungsanlage angeordnet, wo ein Ölabscheider sowie ein Rückhaltebecken eingebaut sind. Diese Anlagen werden an die Tunnelentwässerung angeschlossen.
Bahnhof Spinas
In Spinas wird das bestehende Gleiskonzept an die neuen Bedürfnisse angepasst und erfolgt gemäss den Bestimmungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG). Die Kreuzung wird auf 400 Meter verlängert und ermöglicht damit das Passieren von allen Zugskompositionen. Zusätzlich wird das bestehende Kopfgleis abgebrochen und am Ende der Kreuzungsstelle angesetzt. Der Bahnsteig für Gleis 1 wird auf 250 Meter verlängert und auf 2.30 Meter verbreitert. Das Gleis 2 wird in Zukunft nicht mehr für den Personenumschlag zugelassen.
Ebenso wie in Preda werden auch in Spinas verschiedene bauliche Massnahmen an den Gebäuden auf dem Bahnhofsgelände vorgenommen. Das Bahnhofsgebäude bleibt am bisherigen Standort bestehen. Im Portalbereich wird ein neues Dienstgebäude erstellt, welches die Bahntechnik- und Elektroanlagen aufnimmt. Dieses neue Gebäude orientiert sich an den Baustandards der alpinen Baukultur und wird mit einer Natursteinfassade eingekleidet. Bei der Gestaltung werden weitere Aspekte der traditionellen Architektur aufgenommen. Das Schalthaus behält weiterhin seine Funktion für die Fahrleitungsanlage und wird instandgesetzt.
Beim Maschinenhaus, welches heute als Wohnhaus genutzt wird, wird unter anderem der originale Natursteinsockel freigelegt. Das Ventilatorenhaus weicht der neuen Linienführung und wird abgebrochen. Die Fassaden des Aborthäuschens werden komplett im originalen Zustand erhalten und sanft restauriert.
Die bestehende Beverinbrücke, die zwischen dem Tunnel und dem Bahnhofsgebäude liegt, wurde 1902 erstellt. Sie wird aufgrund der neuen Gleislage und dem altersbedingten Zustand abgebrochen. An ihrer Stelle wird eine neue Brücke erstellt, welche neben den beiden Gleisen auch eine Zufahrt für den Sicherheitstunnel inklusive Dienststeg aufweist.
Der Beverin wird unterhalb der Beverinbrücke aufgeweitet und renaturiert. Im Flussbett werden dazu neben dem Hauptgerinne zusätzliche Nebenabflüsse und Stillwasserbereiche geschaffen, wodurch die Auenlandschaft im Val Bever aufgewertet wird.